Fahrradtechnik im Wandel der Zeit

Mittlerweile erreiche ich ein alter in dem ich nicht mehr jede Mode hinterher rennen muss (als wenn ich das jemals gemacht hätte). So auch bei den Bauteilen am Fahrrad. Früher mussten es mehr Gänge sein, die Bremse irgendwann hydraulisch und jetzt der ganze E-Bike Hype. Was ist aus dem guten, alten Drahtesel geworden der einen von A nach B brachte und die Technik überschaubar war.

Qual der Wahl

Seit einiger Zeit bevorzuge ich immer mehr die Nabenschaltung. Die ist zwar etwas schwerer als die Kettenschaltung aber dafür ist die ungleich Wartungsärmer. Ich friemel immer noch gerne an Fahrrädern rum aber meine Prioritäten haben sich wegen Familie und Arbeit komplett gewandelt. Ich finde kaum noch Zeit (oder, nach unserem Umzug, das passende Werkzeug) für das Schrauben und bezahle lieber Leute dafür. Aber wenn ich was selber machen muss (oder will), dann soll es bitte schnell und einfach gehen. Wie eben bei der Nabenschaltung. Wenn die Gänge nicht mehr stimmen, einfach ein bisschen an der Stellschraube drehen und alles ist wieder in Butter. Nicht so wie bei der Kettenschaltung, hier ne Schraube, da ein Begrenzer. Ach Scheiße! Die Kette ist schon wieder durchgenudelt! Auf so was habe ich keine große Lust mehr. Man wird halt alt!

* Fairerweise muss man aber auch gestehen das moderne Nabenschaltungen nicht mehr so einfach zu warten sind wie die 3-Gang von Fichtel und Sachs und wenn dann doch mal was anderes, in der Nabe, kaputt geht wird es ungleich teurer als bei der Kettenschaltung.

Hydraulische oder mechanische Scheibenbremse?

Genau so wie oben verhält es sich mit den Bremsen, Vor einigen Wochen ist unser altes Bakfiets während der Fahrt zusammengebrochen (der Zapfen der das Hinterteil mit der Kiste verbindet brach)! Und weil wir dringend auf das Rad angewiesen sind – wir haben kein Auto – haben wir uns kurzerhand wieder ein neues Lastenrad gekauft. Das neue hat, im Gegensatz zum alten, mechanische Scheibenbremsen von Tektro. Ich bin schon viele Räder mit hydraulischen Bremsen gefahren aber die Bremsen sind ganz in Ordnung. Weil es bei einem Bakfiets wirklich aufs bremsen ankommt reichen die mechanischen vollkommen aus. Hier geht es wirklich um Verzögerung und nicht um den Druckpunk oder andere, fast schon Glaubenskriegartige, Diskussionen. Vernünftig eingestellt packen die Bremsen wunderbar und lassen das Bakfiets augenblicklich aus voller fahrt stehen! Schließlich fahren wir damit kein Downhill sondern Stadtverkehr, zum Kindergarten, zum Einkaufen oder zum Spielplatz. Auch muss ich sagen dass das Einstellen der Bremsen hervorragend funktioniert und ich brauche kein Spezialwerkzeug, Hydrauliköl oder sonst was dafür. Wer schon mal zuhause, und nicht eine Werkstatt hat machen lassen, Hydrauliköl nachgefüllt hat weiß was ich meine 😉 Ich bin mal gespannt was passiert wenn die eine Zeitlang gelaufen ist.