Von der Seele geredet: Tüten und Taschenweiber

Boah gloubse… So fängt man bei uns im Ruhrgebiet einen Satz an, wenn einem was tierisch auf die Nüsse geht. Ich hatte mich ja schon letztens über die Intelligenz von Fahrgästen ausgelassen, aber heute hatte ich welche, die waren ziemlich besonders. Kennt Ihr das, Frauen, die über und über mit Tüten und Taschen behangen sind? Meist trifft man sie gegen 17 oder 18 Uhr, also in der Feierabendzeit. Noch im Business Dress schleppen die so allerlei mit sich rum. Von der Handtasche über die Laptoptasche und noch ein oder zwei Einkaufstaschen bzw. Tüten. Ich nennen sie daher liebevoll „Tüten und Taschenweiber“.

Also. Die beiden Damen heute stiegen an der Haltestelle Heinrich-Heine-Allee ein, und waren wie oben beschrieben mit einigem Kram behangen und eher von geräumiger Statur. Nun ist es aber so dass die U79 zwischen Düsseldorf und Duisburg zu Stoßzeiten sehr voll ist, aber sie schafften es, sich noch einen Platz zu ergattern. Ok kein Problem. Aber anstatt sich hinzusetzen platzierten die beiden Ihr Gepäck auf den Sitzen und blieben stehen und fingen an zu quaken. Ja! Sie blieben stehen! Geschlagene 30 Minuten, bis zum Aussteigen am Klemensplatz! Dass die beiden den schmalen Gang versperrten, und nach meinem höflichen Bitten keinen Platz zum Durchgehen machten, machte die Sache auch nicht besser. Stattdessen maulten die sowas rum wie: „Wo sollen wir denn hingehen?“ oder „Wir können doch auch nicht fliegen!“. Ach,… Aber ich soll mit meinem Faltrad um die beiden herumzirkeln, oder was?

Wie wäre es, wenn die beiden die Taschen von den Sitzen nehmen würden, sich hinsetzen und das Geraffel dann entweder auf den Schoss oder zwischen die Beine nehmen würden? Das würde so vieles einfacher machen! Aber dazu, jetzt werd ich mal ausfallend – der Druck muss raus [1], sind sich die beiden Elefanten wohl zu fein für, der fette Arsch passt nicht auf einen Sitz oder Weiß der Geier, warum die nicht sitzen wollten. Ich versteh es einfach nicht!

Keine Ahnung, was in deren Köpfen vorgegangen ist. Ich habe mich dazu entschlossen an der nächsten Haltestelle auszusteigen, zur nächsten Tür zu spurten und wieder einzusteigen, um so in den Bereich zu kommen der für Kinderwagen, Gepäck und Fahrräder ist. Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar, um mich mit solchen Hirnentleerten zu zanken.

[1] Gezz komm ma bei mich bei. Ich will dich ma wat verklickern… Mir ist egal wie jemand aussieht, wo er oder sie herkommt, wieviele Kilo auf der Wagge angezeigt werden oder ob der Pickel auf der Nase grün oder lilgetupft ist. Es befreit nur ungemein, wenn man mal vulgär wird. Du bist du und feddich iss der Lack!